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 Hippologisches Seminar Mitte

Umgang und Führen

Unter Umgang versteht man im Grunde alles, was wir mit dem Pferd zusammen machen. In der Reitersprache ist der Ausdruck vorrangig auf das Versorgen, Pflegen usw. des Tieres gemünzt. Allerdings gilt auch hier, daß die Art und Weise des Umgangs die weitere Arbeit und Nutzung des Pferdes bestimmen: das Pferd konzentriert sich auf uns
  • Erziehung: Vgl. Stefan von Maday, Psychologie des Pferdes und der Dressur, Berlin 1912. Nachdr. Hildesheim e. a. 1991 S. 222.
  • Standardsituationen: Schmied und Tierarzt kommen usw. - müssen von Pferd und Reiter beherrscht werden
  • Weitere Standards, die das Pferd erfüllen soll:
    • halfterführig sein
    • ruhig am Anbinder stehen können
    • sozial anderen Pferden gegenüber sein
    • beherrscht die erste Führposition: hinterhergehen
  • Standards des Menschen / Reiters / Reiterin:
    • kann sich dem Pferd nähern ohne es zu bedrohen
    • spürt, wenn Pferd sich zuwendet
    • kann Mimik, Gestik usw. lesen
    • hat Ruhe und Geduld im Umgang
    • sieht Situationen heraufkommen, die für ein Pferd bedrohlich sein könnten
    • halftern, anbinden, putzen

    Führen
    ist der erste Ausbildungsschritt für Reiter und Pferd. Das Pferd, das sich uns durchs Putzen zugewandt hat, orientiert sich an uns, wenn wir von da nach dort gehen bzw. es von da nach dort führen. Wir bestimmen dabei, immer in Wechselwirkung mit der "Meinung" des Pferdes dazu, die Richtung, den Takt (die Gangart), das Tempo, wieviel Energie das Pferd freisetzt.
    • Standards: Handhabung von Strick / Zügel / Longe am Halfter, Kappzaum oder Gebiß; Gerte / Peitsche; Einnehmen und Einhalten bestimmter Führpositionen
    • Das Pferd soll idealiter immer in leichter Innenstellung mitgehen
    • Führpositionen: vor, neben und hinter dem Pferd. Wenn das Pferd hinter uns geht, soll es uns willig folgen; neben uns uns respektieren; ist es vor uns und wir hinter ihm, soll es sich treiben lassen.